Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

„Made in Germany“ steht weltweit für besondere Qualität und Zuverlässigkeit. Um dieses Vertrauen den Kunden gegenüber beweisen zu können, werden Produkte und Leistungen, aber auch Organisationen und ihre Managementsysteme, zertifiziert. Dieser Vertrauensnachweis bildet dann die Basis für eine Zusammenarbeit mit Kunden und Partnern national wie international.

Voraussetzung, dass solche Zertifikate allgemein anerkannt werden, ist die Kompetenz des jeweiligen Ausstellers ebenso wie dessen Neutralität und Zuverlässigkeit. So sieht eine entsprechende EU-Verordnung vor, dass diese Zertifizierungsstellen von einer zentralen nationalen Akkreditierungsstelle zugelassen werden müssen und von dieser regelmäßig überwacht werden.

In den vergangenen Jahren hat sich, speziell in Deutschland, eine kaum mehr zu überschauende Vielzahl an Zertifikaten und Zertifizierern gebildet. Verbraucher konnten und können gar nicht mehr erkennen, welche Bedeutung ein spezielles Zertifikat besitzt, das für ein Produkt oder ein Unternehmen erteilt wurde. Es ist oft auch für Insider völlig unklar, was sich hinter dem jeweiligen Qualitätsnachweis eigentlich verbirgt bzw. ob das vorliegende Zertifikat überhaupt einen Qualitätsnachweis darstellt.

In diesem Zusammenhang bedeutet die Neugründung einer einzigen nationalen Akkreditierungsstelle, die nun die gesamte Zertifiziererlandschaft überwacht, eine große Chance, aber auch eine gewaltige Herausforderung. Unter der Aufsicht des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie hat am 1. Januar 2010 die Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS) ihren Geschäftsbetrieb aufgenommen und diese zentrale Aufgabe übernommen. Nach einer Übergangsfrist bis Ende 2014 sollte es dann möglich sein, anhand der DAkkS-Akkreditierung erkennen zu können, ob eine Zertifizierungsstelle auch die jeweils erforderliche Kompetenz und Zulassung für ihre Tätigkeit besitzt.

Es ist anzunehmen, dass speziell die international tätigen Zertifizierer sowie alle Stellen, die bereits die entsprechenden Anforderungen erfüllen, möglichst rasch eine Akkreditierung durch die DAkkS anstreben, da hiermit auch die internationale Anerkennung über die bestehenden multilateralen Abkommen auf gegenseitige Anerkennung verbunden sind. So wird es für alle Interessierten, einschließlich der Verbraucher, vielleicht schon bald möglich sein, anhand einer bestehenden DAkkS-Akkreditierung ein „anerkanntes“ Zertifikat erkennen zu können.

Das Europäische Institut zur Zertifizierung von Managementsystemen und Personal EQ ZERT hat als Steinbeis-Unternehmen als ei ner der ersten Zertifizierer bereits im Juli dieses Jahres die Akkreditierung als Zertifizierungsstelle für Managementsysteme und Personal durch die DAkkS erhalten. Zahlreiche weitere gelungene Projekte stellt Ihnen wie gewohnt die aktuelle Ausgabe des Transfermagazins vor. Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre!

Jürgen G. Kerner

Kontakt

Jürgen G. Kerner ist Leiter des Europäischen Instituts zur Zertifizierung von Managementsystemen und Personal EQ ZERT. Über die Herausforderungen einer qualitativ anspruchsvollen Zertifizierung: Qualität und Wirtschaftlichkeit statt Kontrolle und Bürokratie.

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