"Mein PKS hat mich persönlich und beruflich vorangebracht"

TRANSFER im Gespräch mit Zoltan Barcza, Alumni der SHB

Zoltan Barcza ist Europäer durch und durch: Der 32-jährige Alumni der School of International Business and Entrepreneurship (SIBE) an der Steinbeis-Hochschule Berlin (SHB) wuchs in Ungarn auf, absolvierte seinen MBA in Deutschland und ist seit Ende seines Studiums Regionaldirektor bei Roediger Vacuum GmbH für die Märkte Ungarn, Rumänien, Türkei und Israel. TRANSFER sprach mit dem jungen Manager.

Herr Barcza, wie bei allen berufsintegrierten Studiengängen im Rahmen des Projekt-Kompetenz- Studiums an der SHB stand auch bei Ihnen über die zwei Jahre Ihres Studiums ein konkretes Projekt im Mittelpunkt. Womit haben Sie sich dabei beschäftigt?

Mein projektgebendes Unternehmen ist ein Tochterunternehmen von Bilfinger Berger, das nach Ost-Europa expandieren will. Der Projektauftrag für unser Team bestand zum einen darin, mehrere Länder in Ost-Europa dahingehend zu analysieren, ob eine Expansion hier möglich sei. Zum anderen sollten wir nach dieser Analyse die Länder in eine Rangfolge einordnen, nach der eine Expansion am besten möglich sei.

Welche Funktion hatten Sie als MBA-Student in diesem Projekt?

Obwohl in meinem projektgebenden Unternehmen ein relativ kleiner Mitarbeiterstamm tätig ist, agiert es in mehr als 40 Ländern. Das Team ist daher international besetzt. In der Regel stammt jeweils ein Angestellter aus einem der Länder, in denen das Unternehmen Geschäfte macht. Das bedeutet, dass eigentlich jeder Angestellte ein Experte ist, was seinen Geschäftsbereich betrifft. Ich komme aus Ungarn und war daher verantwortlich für die Expansion in einige osteuropäische Märkte. Glücklicherweise erhielt ich grünes Licht für fast alle meiner Ideen und strategischen Lösungsvorschläge.

Der Anspruch Ihres Projekts war kein geringer. Von Ihrer Arbeit hing ab, in welchem Land sich Ihr Unternehmen zukünftig engagieren und Erfolge erwarten würde. Um etwas voraus zu greifen: Was waren die Ergebnisse Ihres Projekts?

Als Ergebnis unserer Länderanalyse ergab sich eine klare Fokussierung auf das Land, in dem die Expansion meines projektgebenden Unternehmens am besten beginnen sollte: Rumänien. Die Ausgangssituation war, dass mein Unternehmen bisher noch gar nicht in Rumänien geschäftlich aktiv ist. Meine Aufgabe war deswegen ein wenig vergleichbar mit der eines Missionars. Ich sollte die brandneue Technologie, die mein Unternehmen entwickelt hat, in einem für uns bisher unternehmerisch unbekannten Land bekannt machen. Ich bin deswegen für ein Jahr nach Rumänien gezogen und war eigentlich nur für die Seminare im Rahmen meines MBA-Studiums in Deutschland. So war es einerseits viel einfacher nach Unternehmenspartnern und Händlern zu suchen. Andererseits konnte ich unsere Technologie erheblich schneller bekannt machen.

Was im Nachhinein recht einfach klingt, erfordert strategisches Vorgehen. Was waren die einzelnen Schritte innerhalb Ihres Projekts?

Wenn man neu ist in einem Land, in dem man niemanden kennt und in dem die eigene Technologie noch keinerlei Bekanntheitsgrad hat, dann ist der allererste Schritt: Menschen kennenlernen, Bekanntschaften mit Einheimischen schließen, die die Technologie mögen und die die Möglichkeit haben, die Meinung der ausschlaggebenden Entscheidungsträger zu beeinflussen. Das verschlang anfangs eine Menge Zeit und Geld: Reisen, Bekannte treffen, das Netzwerk erweitern. Natürlich ist es absolut notwendig, eine Marketingstrategie zu haben, um an Messen teilzunehmen und einfach da zu sein, wo etwas passiert. Ein äußerst interessanter kultureller Schritt war aber vor allem, zu verstehen, wie Geschäfte in einem mir bisher unbekannten Land gemacht werden.

Wie hat Sie Ihr MBA-Studium dabei unterstützt, Ihre Projektaufgaben zu meistern und Ihre beruflichen Karrierevorstellungen zu verfolgen?

Nach zwei Jahren Studienerfahrung bin ich mehr denn je vom Steinbeis-Konzept des Projekt-Kompetenz-Studiums überzeugt. Es hat mich persönlich und beruflich weiter gebracht, zwei Jahre lang an meinem eigenen Projekt zu arbeiten und zugleich die rund 20 Projekte meiner Kommilitonen zu verfolgen. Als Verbesserungsansatz wäre ich für mehr persönliche Betreuung durch unsere Dozenten dankbar gewesen. Learning and doing gleichzeitig, in Form eines berufsintegrierten MBA-Studiums, das darüber hinaus vom jeweiligen projektgebenden Unternehmen bezahlt wird – das findet man nur bei der Steinbeis-Hochschule. Wer die Steinbeis- Hochschule nicht kennt, dem erkläre ich immer das Studienkonzept und überzeuge meine Gesprächspartner meistens schnell davon. Meine Vorstellungen und Erwartungen hat das Studium jedenfalls erfüllt, ich denke auch, dass ich meine Karriere damit voranbringen werde.

Noch eine letzte Frage, Herr Barcza: Was nehmen Sie als wesentliche Erfahrung aus ihrem MBA-Studium mit?

Man kennt ja die Situation: Man arbeitet viel und hart mit einer ungeschärften Säge und der Chef will, dass man noch mehr Bäume fällt – also arbeitet man noch mehr und noch härter. Dabei wäre es doch viel sinnvoller, für einen Moment inne zu halten, um die Säge zu schärfen. Die beiden Jahre Studium gaben mir eine gute Gelegenheit dazu, meine Säge zu schärfen. Ich hoffe nun, dass wir ein starkes Alumninetz aufbauen, um mit Kommilitonen auch übers Studienende hinaus in Kontakt bleiben zu können.  

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