Wie kompetent ist Ihr Unternehmen?

Steinbeis Unternehmens-Kompetenzcheck

Unternehmenskompetenzen werden immer mehr als Schlüssel zu Wettbewerbsfähigkeit und Unternehmenserfolg gesehen. Doch wie diese Kompetenzen messen? Zwar existiert eine Vielzahl von Konzepten und Instrumenten, einheitliche inhaltliche wie methodische Standards fehlen aber bislang. Der Fokus liegt meist allein auf dem Faktor „Personal“ und ermöglicht somit keine ganzheitliche Analyse der Unternehmenskompetenz. Nicht zuletzt sind bisherige Instrumentarien häufig nicht besonders benutzerfreundlich. Steinbeis möchte hier Abhilfe schaffen: Die Experten der Steinbeis-Beratung entwickeln ein Instrumentarium zum Check der Unternehmenskompetenz, das einfach in der Anwendung, fundiert in den Methoden und umfassend in der inhaltlichen Ausgestaltung ist.

Berater werden mit dem Tool zukünftig standardmäßig das Profil der Unternehmenskompetenz ihrer Kunden erfassen, darstellen und weitergehend untersuchen sowie interpretieren können. Die Anwendung wird softwaregestützt sein, die Interpretationen und Vergleiche werden auf Basis einer Datenbank stattfinden.

Analog zur Persönlichkeits-Kompetenzdiagnostik des KODE-Tests wird auch der Steinbeis Unternehmens-Kompetenzcheck (UKC) Selbst- und Fremdeinschätzung betrachten. Die Selbsteinschätzung wird vor allem ein softwaregestützter Schnell-Check unterstützen. Innerhalb von maximal 20 Minuten kann sich der Anwender anhand von vorformulierten Thesen und Fragen zu den wesentlichen Dimensionen der Unternehmenskompetenz selbst einschätzen und erhält umgehend eine softwaregenerierte Auswertung samt Visualisierung erstellt.

Die Fremdeinschätzung wird vorwiegend über einen umfassenden Master- Check abgedeckt werden. Dieser Check wird über einen ausführlichen Fragenkatalog alle wesentlichen Dimensionen der Unternehmenskompetenz erfassen und detailliert untersuchen. Als Ergebnis erhält der Berater automatisiert eine ausführliche Darstellung und Auswertung des Kompetenzprofils des Unternehmens mit den wesentlichen Stärken und Schwächen, ergänzt durch konkrete Verbesserungsvorschläge und Handlungsanweisungen. Beratern erleichtert dieses Tool die Strukturierung der Kompetenzuntersuchung und entlastet sie, weil die Erstellung des Untersuchungsberichtes entfällt.

Der Steinbeis Unternehmens-Kompetenzcheck basiert auf dem Konzept des „Business-Checks“ von Prof. Dr. Werner Bornholdt, langjähriger Leiter des Steinbeis-Transferzentrums Neue Produkte. Bornholdt geht von einer ganzheitlichen Analyse der Kompetenzstruktur von Unternehmen aus, sein Check kann als eine erweiterte Spielart der Balanced Scorecard gesehen werden. Von zentraler Bedeutung ist bei Bornholdt die subjektive Einschätzung bei der Messung und Bewertung von Unternehmenskompetenzen. Die Steinbeis-Experten haben daher bei der Entwicklung des UKC in einem ersten Schritt alle rein quantitativen Indikatoren des Bornholdt‘schen Konzepts selektiert und in einen „Fakten-Check“ ausgelagert. Ergänzt um weitere quantitative Messwerte gibt der Fakten-Check dem Anwender vor dem eigentlichen Haupt-Check ein kurzes quantitatives Profil des zu untersuchenden Unternehmens.

Der Haupt-Check wird ein rein qualitatives Instrument darstellen, das die Unternehmenskompetenz über die qualitative Einschätzung der Befragten untersuchen wird. Das Konzept unterscheidet vier in der Literatur zur Unternehmenskompetenz als zentral angesehene Kompetenzebenen: Wissen, Führen, Innovieren und Kommunizieren. Diesen vier Kompetenzebenen sind jeweils zwei „Check-Ebenen“ untergeordnet. So werden der ersten Kompetenzebene „Wissen“ die Unterebenen „Ressourcen“ (Wissensbestände) und „Lernen“ (Bereitschaft und Vermögen, Wissen hinzuzugewinnen und weiterzuentwickeln) zugeordnet. Die zweite Kompetenzebene „Führen“ beinhaltet die Unterebenen „Strategie“ und „Personal“, während die dritte Kompetenzebene „Innovieren“ in die Unterebenen „Prozesse“ und „Produkte“ gegliedert ist. Schließlich werden auf der vierten Kompetenzebene „Kommunizieren“ die Unterebenen „Netzwerk“ (Kooperations- und Transferbeziehungen) und „Markt“ (Marktauftritt und Marktabschöpfung) voneinander unterschieden.

Jeder dieser acht Ebenen sind drei Unterebenen zugeordnet, so dass auch diese Konzeptstufe insgesamt 24 dieser Unterebenen umfassen soll. Die 24 Unterebenen werden über qualitative Indikatoren operationalisiert, die in Form von rund drei Fragen/Thesen pro Unterebene im Rahmen des Quick-Checks (rund fünf Fragen/Thesen pro Unterebene beim Master- Check) von den „Teilnehmern“ (Personen, die den Check durchführen) beantwortet werden sollten. Der Quick-Check wird folglich aus etwa 72 Fragen, der Master-Check aus etwa 120 Fragen bestehen.

Das Projekt der Steinbeis-Experten in der Beratung wird von intensiven Aktivitäten zur frühzeitigen Einbindung von internen und externen Partnern, potenziellen Anwendern (Berater und Unternehmer), sowie weiteren Interessenten begleitet. Eine regelmäßig tagende Projekt-Gruppe mit Steinbeis-internen sowie externen Partnern aus Wissenschaft und Praxis stimmt die wesentlichen strategischen und inhaltlichen Entscheidungen des Projektes ab. Darüber hinaus ist es ein zentrales Anliegen der Projektbeteiligten, von Beginn an potenzielle Anwender aktiv in den Entwicklungsprozess mit einzubinden und das Konzept in mehreren Feedbackschleifen in der Praxis zu testen und weiterzuentwickeln. Interessierte sollen die Möglichkeit bekommen, sich mit Anregungen, Ideen und Kritik aktiv in den Entwicklungsprozess einzubringen und daran mitzuwirken. Ein vorgeschalteter „Pretest“ mit Beratern und Unternehmen, bei dem der Kompetenzcheck in einer größeren Fallzahl angewendet und systematisch ausgewertet werden soll, stellt einen wesentlichen Meilenstein des Projektes dar.

Neben der Entwicklung des Checks als Instrument sind sowohl die Entwicklung des Analyseprozesses als auch die Entwicklung eines Qualifizierungsprogramms für Steinbeis-Berater wesentliche Elemente des Projekts. Die Ergebnisse des Pretests sowie der im Projekt beschrittene Entwicklungsprozess werden Gegenstand einer Studie sein, die beim nächsten Steinbeis Consulting Tag am 3. Juli 2014 präsentiert wird.

Seite teilen