Der Faktor Mensch in Forschung und Entwicklung

Konfliktmanagementsystem für technologieorientierte Projekte

Geraten F & E-Projekte ins Stocken, liegt dies häufig nicht an den technischen Aufgabenstellungen. Entscheidender Erfolgsfaktor sind vielmehr der Mensch und Aspekte wie gegenseitiges Vertrauen und Respekt, ein interessengerechter Ausgleich von Machtungleichgewichten oder eine angemessene Kommunikation. Dies gilt gerade für Projekte mit unterschiedlichen Partnern aus Industrie, KMU, Forschung oder Hochschulen. Mit einem präventiven Konflikt- und Vertragsmanagementsystem können die Beziehungen der Beteiligten – „menschlich“ wie auch rechtlich – auf eine solide und belastbare Grundlage gestellt werden. Im Verhältnis zu den oft hohen Projektkosten und den Risiken eines Scheiterns ist der Aufwand häufig gering und gut investiert.

Zwischenzeitlich belegt es eine Reihe von Studien eindrucksvoll: Viele Forschungs- und Entwicklungsvorhaben im Technologiebereich scheitern nicht aufgrund technischer Rahmenbedingungen, sondern aufgrund des „Faktors Mensch“, das heißt aufgrund sogenannter „weicher Faktoren“. Hinzu kommen häufig missverständliche oder fehlerhafte vertragliche Grundlagen.

Dennoch wird dem Faktor Mensch in vielen F & E-Projekten immer noch zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Meist orientieren sich die Projektanforderungen an komplexen, technischen Zielvorgaben, gespickt mit ambitionierten Zeitplänen und straffen Kostenbudgets.

Technik und Datenaustausch werden mit hohem Aufwand kompatibel gemacht. Die „Kompatibilität“ der Menschen wird jedoch häufig übersehen, verdrängt oder zumindest nicht genügend beachtet. Und das, obwohl der Faktor Mensch entscheidend für Erfolg oder Scheitern eines Projektes ist. Gelingt es jedoch, dies in den Griff zu bekommen, ist eine entscheidende Weiche für den Erfolg eines Projektes gestellt.

Das Steinbeis-Beratungszentrum Wirtschaftsmediation hat vor diesem Hintergrund ein effektives, integriertes Konflikt- und Vertragsmanagement speziell für technologieorientierte Projekte entwickelt, das die Beziehungsebene sowie das soziale Umfeld von Projekten ausreichend berücksichtigt. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf Projekte mit gleichzeitiger Beteiligung von kleinen forschungs- und entwicklungsorientierten Unternehmen sowie großen Unternehmen, meist aus der Industrie oder aber auch Forschungs- und Hochschuleinrichtungen gelegt.

Das Konfliktmanagementsystem beinhaltet die Analyse möglicher Konfliktpunkte im Projekt, Interventionsstrategien für Konfliktsituationen, die Schaffung belastbarer Kommunikationsstrukturen, den Aufbau eines Vertrauensmanagements und die Integration in die Arbeitsprozesse. Grundlage bildet dabei die Mediation – auch präventiv – als anerkannte, strukturierte und effektive Methode der Kommunikationsgestaltung und Konfliktbearbeitung.

Diese „weichen“ Faktoren werden unter Einbindung technologierechtlich spezialisierter Rechtsanwälte durch ein belastbares Vertragsmanagement präzise abgesichert – und damit zusätzliche Sicherheit, Verbindlichkeit und Vertrauen geschaffen. Ziel ist ein fairer Ausgleich der technischen und finanziellen Risiken der Projektpartner.

Geklärt und dokumentiert werden Fragen der rechtlichen Ausgestaltung der Kooperation unter Berücksichtigung der Besonderheiten von Forschungs- und Entwicklungsverträgen, Änderungsmanagement und Preisanpassung. Geregelt werden beispielsweise aber auch mögliche Vorleistungen, Rechte an den Entwicklungsergebnissen und Formen der Verwertung. Das Konflikt- und Vertragsmanagementsystem orientiert sich am jeweiligen Projektplan und wird so integrierter Bestandteil des F & E-Vorhabens.

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