Kommunen als außerschulischer Lernort

Bewusstsein für nachhaltiges Handeln bei Schülern schaffen

Das im Februar 2014 gestartete Umsetzungsvorhaben „Nachhaltiges Engagement in Kooperation – die Kommune als außerschulischer Lernort“ verfolgt das Ziel, im Rahmen einer Kooperation von vier Schulen und einem außerschulischen Partner innovative Akzente im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung zu setzen. Das Projekt wurde vom Steinbeis-Innovationszentrum Logistik und Nachhaltigkeit aus Sinsheim initiiert und wird vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg aus Mitteln der Glücksspirale gefördert. Projektträger ist die Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg.

Nachhaltigkeit ist heute ein Begriff, der teilweise inflationär verwendet wird. Bei genauer Betrachtung fällt jedoch auf, dass nachhaltigkeitsbezogene Aktionen in vielen Fällen nur projektbezogen angelegt sind und demzufolge auch nur begrenzt wirken. Insbesondere im Bereich der Aus- und Weiterbildung ist es notwendig, nicht nur innovative Projekte zu initiieren und umzusetzen, sondern langfristige Strukturen zu schaffen. Dadurch kann der Grundstein im Sinne der Bildung für nachhaltige Entwicklung gelegt werden. Dieser Sachverhalt wurde unter anderem auf der Konferenz für Nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen in Rio de Janeiro im Juni 2012 (Rio+20) thematisiert. Dort wurde der Vorsatz gefasst, „die Bildung für eine nachhaltige Entwicklung zu fördern sowie nachhaltige Entwicklung auch über die UN-Dekade ,Bildung für nachhaltige Entwicklung‘ nach 2014 hinaus aktiver in die Bildungssysteme zu integrieren“. Gerade im Bereich der schulischen Ausbildung bestehen hierzu vielfältige Ansatzpunkte und Möglichkeiten.

Das Umsetzungsvorhaben „Nachhaltiges Engagement in Kooperation – die Kommune als außerschulischer Lernort“ hat diesen Ansatz aufgenommen und geht sogar noch einen Schritt weiter. Bei den schulischen Akteuren ist vorgesehen, das Bewusstsein für nachhaltiges Handeln zu schaffen und dort zu verankern. Zum Einsatz kommen verschiedene didaktische Methoden wie die Gruppenarbeit oder das Lernpuzzle. Diese sind jeweils auf die teilnehmenden Klassen zugeschnitten. Als außerschulischer Lernort dient die Stadtverwaltung der Großen Kreisstadt Sinsheim in der Metropolregion Rhein-Neckar. Hier gibt es eine Vielzahl von kommunalen Umsetzungsprojekten und Maßnahmen mit direktem Bezug zu nachhaltigkeitsbezogenen Themen. Diese werden beispielhaft in das Umsetzungsvorhaben in Form von Themenfeldern einbezogen.

In dem interaktiven Austauschprozess sollen die Schüler in einem ersten Schritt erkennen, wie Nachhaltigkeit in der Planung und Umsetzung von städtischen Projekten bislang verortet ist, welchen Stellenwert dem Nachhaltigkeitsgedanken grundsätzlich beigemessen wird und wie die entsprechenden Mitarbeiter in ihrer täglichen Praxis agieren. Unterschiedliche praxisbezogene Themenfelder bilden die Grundlage für die Umsetzungsaktivitäten zwischen Schule und Kommune. Ein kontinuierlicher Austausch mit den entsprechenden Mitarbeitern der Verwaltung stellt die Vernetzung zwischen den beteiligten Akteuren sicher. Durch diese Vorgehensweise wird zudem erreicht, dass nicht nur ein Wissenstransfer von der Schule in die Praxis erzielt wird, sondern gleichzeitig auch eine direkte Rückkoppelung von der Praxis in die Schule erfolgt. Somit lernen Schüler und Praktiker gleichermaßen.

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