Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

die Entwicklung im Automobilumfeld ist wesentlich gekennzeichnet durch eine steigende Anzahl an Steuergeräten (ECU) für mehr Komfort und Sicherheit, eine steigende Anzahl an Funktionen innerhalb der Steuergeräte, eine verstärkte Vernetzung (Car to Car Communication) und die zunehmende Anzahl von neuen Antriebsformen (Hybrid/E-Auto). Die eher mechatronisch und auf Stabilität ausgerichtete Software-Entwicklung wird daneben angereichert durch Software-Technologien aus dem Consumerumfeld mit sehr kurzen Entwicklungszyklen.

Der ganz große Zukunftstrend heißt allerdings „autonom fahrende Fahrzeuge“. Die meisten Automobilhersteller verfolgen diesen Trend und entwickeln an entsprechenden Fahrzeugen und Funktionen. Sogar außerhalb der Automotive-Welt wird an diesem Schwerpunkt geforscht, beispielsweise bei Google.

Die zunehmende Komplexität der Systeme ist ohne Simulation nur schwer abzusichern, entsprechende Tools werden kontinuierlich weiter entwickelt und angewendet. Das digitale Testen kommt mehr und mehr zum Einsatz, bevor am realen Versuchsträger erprobt wird, dieses Rapid Prototyping wird immer mehr zum Standard.

Gesetzliche Vorgaben führen daneben zur Entwicklung und Herstellung von zunehmend sparsameren Fahrzeugen mit reduzierten Emissionen. Besonders wichtig werden vor diesem Hintergrund Sensoren zur Abgasreinigung und CO2-Reduktion. Der aktuelle „WHO Death Survey“ attestiert: „Out of 100 deaths, 27 occur due air pollution“. Diese alarmierende Entwicklung war Teil einer Untersuchung des Steinbeis-Transferzentrums Systemtechnik/ Automotive (TZS/A) zum Thema „Luftverschmutzung“, die es ermöglicht, eigene, neue Steuer- und Regelverfahren in Kraftfahrzeugen darzustellen.

Das TZS/A begleitet seit nunmehr 15 Jahren solche Entwicklungen in Form von Dienstleistungen für Automobilhersteller und Automobilzulieferer: Von der Entwicklung über das Testen bis hin zum Applizieren unterstützt unser Zentrum seine Kunden gemäß deren Bedarfe und Wünsche entlang des gesamten Prozesses bis zur Dokumentation der Ergebnisse und schließlich der Abnahme.

Die skizzierten Trends in der Automobilwelt werden weitgreifende Veränderungen in der Mobilität der Gesellschaft mit sich bringen, aber auch große Auswirkungen auf Entwicklungsmethoden und -kompetenzen haben. Gerade hier kann der Steinbeis-Gedanke des Transfers zwischen Hochschule und Industrie einen sinnvollen Beitrag leisten und den notwendigen Wandel in der Industrie positiv unterstützen.

Die aktuelle Ausgabe des Steinbeis Transfermagazins beleuchtet das Technologiefeld Automotive aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln näher und stellt Projekte aus dem Steinbeis-Verbund vor. Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre!

Ihr Prof. Dr.-Ing. Hermann Kull

Kontakt

Prof. Dr.-Ing. Hermann Kull ist Leiter des Steinbeis-Transferzentrums Systemtechnik/Automotive in Esslingen. 2010 erhielt Hermann Kull einen Sonderpreis des Transferpreises der Steinbeis- Stiftung – Löhn-Preis für seine herausragenden Leistungen im Wissens- und Technologietransfer.

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