Auf dem Weg zu Europa 2020

Das SEZ arbeitet an Good Practices zur Internationalisierung von Clustern im Alpenraum mit

Die regionale Wirtschaft im Alpenraum besteht überwiegend aus herstellenden KMU. Um der Wirtschaftskrise entgegenzutreten, können Cluster die internationale Vernetzung und Offenheit für neue Märkte fördern. Mit dem Projekt AlpClusters2020 widmet sich das Steinbeis- Europa-Zentrum (SEZ) gemeinsam mit weiteren Partnern aus Frankreich, Italien, Österreich und der Schweiz der Förderung von Clustern, um die Wettbewerbsfähigkeit des Alpenraums zu stärken und Innovationen voranzubringen.

Gefördert vom EU-Programm INTERREG IV B Alpenraum, unterstützte das SEZ von September 2013 bis Ende 2014 zusammen mit sieben Partnern aus dem Alpenraum die Vernetzung von innovativen Clustern in den beteiligten sechs Regionen. Mit dem Ziel die transnationale Zusammenarbeit zu verbessern, haben die Projektpartner über 70 EU-Projekte im Hinblick auf gesammelte Erfahrungen und die Durchführung konkreter Aktivitäten zur Stärkung der Internationalisierung von Clustermitgliedern analysiert und ausgewertet.

Mit welchen Maßnahmen können Cluster KMU bei der Internationalisierung unterstützen? Dazu haben die Projektpartner in den beteiligten Alpenregionen Clustermanager und Vertreter von Institutionen der Clusterpolitik sowie politische Vertreter der Regionen befragt. Als Ergebnis identifizierten sie fünf Instrumente als erfolgreiche Praktiken.

An erster Stelle wurden Pilotaktionen genannt, bei denen KMU aktiv in das Projekt eingebunden werden, beispielsweise indem Pilotanlagen oder Demonstratoren erstellt werden. An zweiter Stelle steht die grenzüberschreitende Förderung von Projekten: Eine Variante könnte sein, Gutscheine für die grenzüberschreitende Kontaktanbahnung oder Förderung von gemeinsamen Anträgen von den betroffenen Clustern auszuloben und durch eine politische Flankierung zu ergänzen. Als dritte Maßnahme wurde das Verfassen einer Clusterinternationalisierungsstrategie genannt. Das Clustermanagement sollte die Strategie zusammen mit den Clustermitgliedern erstellen, um eine effektive Internationalisierung seiner Mitglieder zu erreichen. Für viele Cluster ist dies eine wesentliche Voraussetzung für eine nachhaltige grenzüberschreitende Kooperation. An vierter Stelle stehen Veranstaltungen wie Networking Events, Clusterkonferenzen, thematische Roadshows, aber auch Delegationsreisen und gemeinsame Messeauftritte im Ausland. Schließlich wurden als fünfte Maßnahme Trainings genannt; zum einen für Clustermanager, zum anderen auch für KMU wie beispielsweise Trainings zur interkulturellen Zusammenarbeit, F&E-Projektmanagement, Innovationsmanagement oder der Austausch von Mitarbeitern. Der persönliche Kontakt stellt dabei einen wesentlichen Erfolgsfaktor dar, so dass physische Treffen virtuellen vorgezogen werden.

Die Ergebnisse wurden im Rahmen sogenannter AlpCafé-Workshops in den fünf beteiligten Regionen bewertet und ergänzt. Abschließend wurden Politikempfehlungen an die Europäische Kommission zur Gestaltung der INTERREG Förderperiode von 2014 bis 2020 zusammengefasst und unter anderem auf der Abschlusskonferenz im Oktober 2014 in Salzburg im Rahmen der Alpine Space 2020 Konferenz vorgestellt. Das Steinbeis- Europa-Zentrum war als Projektpartner verantwortlich für die Durchführung der Aktivitäten in Baden-Württemberg, für die Analyse der Erfahrungen europäischer Initiativen und die Erarbeitung der Politikempfehlungen.

Kontakt

Prof. Dr. Norbert Höptner, Dr. Petra Püchner, Hartmut Welck
Steinbeis-Europa-Zentrum (Stuttgart)
hartmut.welck@stw.de

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